Worte aus der Stille
Gespräche und nonduale Meditationen mit Ahlaad über Achtsamkeit und das Wesen des Seins. Nähere Infos und Meditationsangebote siehe www.rfbs.ch
Episodes
20 hours ago
20 hours ago
Das vierte Ochsenbild, «Das Einfangen des Ochsens», beschreibt den anfänglichen Kampf, die in der Meditation erfahrene Stille und den Frieden festzuhalten. Der "Ochse" symbolisiert hierbei die Persönlichkeit, die durch die "Sucht der Sinneswahrnehmungen" oder unerledigte Lebensthemen abgelenkt wird.
Anfangs besteht die Überzeugung, diesen unsteten Geist oder die Persönlichkeit «zähmen» zu müssen, ähnlich dem Bauern, der den widerborstigen Ochsen einfängt. Diese Anstrengung führt jedoch oft zu Enttäuschung und einem Gefühl der Erschöpfung.
Die zentrale Erkenntnis der Interpretation ist, dass es nichts zu zähmen gibt. Stattdessen wird betont, den Verstand und sich selbst so anzunehmen, wie sie sind, ohne Vorstellungen von «richtig» oder «falsch». Gelassenheit und wahre Erfüllung stellen sich ein, indem man den Anspruch des «Machens» oder des Festhaltens ablegt und erkennt, dass diese Zustände bereits vorhanden sind. Dies ermöglicht eine leichtere, lockere Meditation und Gelassenheit im Leben.
4 days ago
4 days ago
Das 6. Ochsenbild, «Heimreiten auf dem Ochsen», symbolisiert das Ende der Zähmung des Verstandes. Gewinn und Verlust heben sich auf, ein Zustand der Glückseligkeit ist erreicht. Man kehrt zu den einfachen Freuden zurück, wie das Lied des Holzfällers oder Kinderspiele, die gleichermassen erfüllen. Rittlings auf dem Ochsen – dem Verstand – kann man die Gedanken steuern und in die Stille führen. Das eigene Leben (Bambusflöte) löst sich auf, man fühlt sich mit allem verbunden und handelt aus dieser Berührung. Dies führt zu einem grenzenlosen Empfinden von innerem Frieden und Erfüllung, einem natürlichen Zustand, der keine Worte mehr benötigt und den Sinn des Lebens wandelt
4 days ago
4 days ago
Die Meditation lädt dazu ein, das natürliche Gefühl von innerem Frieden und Erfülltheit zu erleben. Man lenkt die Achtsamkeit auf den stillen inneren Teil und das Gefühl der Erfülltheit. Indem man dies ohne Erwartungen nährt, beruhigt die Stille Nervensystem und Geist. So kann das zarte Pflänzchen des inneren Friedens langsam wachsen.
Thursday Jul 10, 2025
Meditation: Die Erfahrung der Einheit
Thursday Jul 10, 2025
Thursday Jul 10, 2025
Die Meditation führt dich zur Erfahrung der Einheit, indem sie dich durch folgende Schritte leitet:
Der Atem als Anker im Hier und Jetzt: Durch das Beobachten des Atems findest du dich selbst im jetzigen Moment, der als Ausgangspunkt der Untersuchung dient.
Alles Wahrgenommene ist im Hier und Jetzt: Eine Untersuchung zeigt, dass nichts – sei es Geräusche, körperliche Empfindungen, visuelle Eindrücke, Geschmäcker, Gerüche, Gedanken oder das eigene Bewusstsein – ausserhalb des jetzigen Moments existiert.
Erkenntnis der Einheit: Da alles ausschliesslich im Hier und Jetzt existiert und es nichts Zweites gibt, wird der jetzige Moment als Einheit erfahren. Die tiefe Erkenntnis ist, dass "alles eins ist" und es kein Zweites gibt.
Vertiefung der Einheitserfahrung: Zum Abschluss wird dazu ermutigt, diese Erfahrung der Einheit zu vertiefen oder einfach geschehen zu lassen, ohne intellektuelle Konzepte zu entwickeln.
Friday Jul 04, 2025
Meditation: Der widerspenstige Geist
Friday Jul 04, 2025
Friday Jul 04, 2025
Diese Meditation lädt den Zuhörer dazu ein, die Augen zu schliessen und sich auf den Atem als Ankerpunkt zu konzentrieren. Es wird betont, wie das bewusste Hier und Jetzt zu einer Verlangsamung und Beruhigung des Nervensystems führt, wodurch unwillkürliche Bewegungen und Gedanken abnehmen. Die Anleitung ermutigt dazu, Gedanken und Abschweifungen ohne Urteil zu beobachten, da diese als normal betrachtet werden. Der Fokus liegt darauf, ein müheloser Beobachter des eigenen Geistes zu bleiben, während man Gedanken kommen und gehen lässt. Am Ende wird der Zuhörer sanft angeleitet, die Aufmerksamkeit zurück zur Stimme des Sprechers zu lenken und die Augen zu öffnen.
Friday Jun 27, 2025
Friday Jun 27, 2025
Das Gespräch stellt das dritte Bild der Zehn Ochsenbilder vor, die den spirituellen meditativen Weg aufzeigen sollen.
Der Ochse als Symbol: Der Ochse symbolisiert das, was wir uns im Leben wünschen: Erfüllung, Glück, innerer und äusserer Reichtum.
Bisheriger Weg (Bild 1 & 2):
Im ersten Bild geht es um die Suche nach dem Ochsen im Aussen.
Im zweiten Bild erkennt man, dass die Suche im Aussen nicht funktioniert hat, und man beginnt, den Ochsen im Innern zu suchen, wobei man seine Spuren entdeckt. Diese Spuren können alte Texte oder Erfahrungen anderer sein.
Das dritte Bild: Das Erblicken des Ochsen:
Es bedeutet, einen Teil des Ochsen zu erblicken, aber noch nicht greifen zu können. Man rennt dem Gewünschten noch hinterher, es entwischt immer wieder. Diese Situation, in der man dem Wunsch nachrennt und er entgleitet, kann viel Frust und Ohnmacht auslösen, ist aber ein Teil des Reifeprozesses.
Der Text zum Bild erklärt, dass man den "Kopf des Ochsen" sieht, sobald die sechs Sinne (sehen, hören, riechen, schmecken, Körperempfindung und Denken) "verweht" oder "fallen gelassen" werden.
Das Fallenlassen der Sinne ist wie das Durchschreiten eines "Tors". Man gelangt in eine andere, "mehr als normale" Welt.
Wenn das Tor durchschritten wird, überholt man den Ochsen; man ist nicht mehr der, der hinterherrennt, sondern "vor ihm".
Der "wahre Ursprung" oder das "Bewusstsein" wird erkannt, wenn man sich auf das Hier und Jetzt einlässt. Dieses Bewusstsein ist die Voraussetzung für die Sinnesorgane und der Ursprung von allem.
Es entsteht die Erfahrung einer "friedlichen Stille", die jenseits der Sinneswahrnehmungen liegt und nicht mit den Sinnen oder dem Denken wahrgenommen werden kann. Diese Stille ist eine neue Dimension der Erfahrung.
Der Text spricht von einer "Einheit", die wie Salz im Wasser oder Farbe in der Tinte ist. Dies bedeutet die Einheit des Erfahrenden (Hirten/Bauern) und des Erfahrenen (Ochsen); es ist die Erkenntnis, dass nichts vom "Selbst" getrennt ist. Das Selbst wird als die Gesamtheit oder Totalität der Realität verstanden.
Die Rolle der Meditation:
Meditation führt uns vor dieses "Tor" und ermöglicht es, die Sinne "verwehen" zu lassen.
Durch die Meditation und das Verständnis dieses alten Textes kann man die eigene persönliche Entwicklung besser verstehen und sich darin wiedererkennen.
Das Ziel ist es, Frieden mit der Dynamik des eigenen Lebens zu schliessen, auch wenn man manchmal rennt und nicht immer erreicht, was man möchte. Trotz der Aktivität kann eine tiefere Friedlichkeit bestehen.
Friday Jun 27, 2025
Meditation: Das Tor durchschreiten
Friday Jun 27, 2025
Friday Jun 27, 2025
Dabei geht es in dieser Meditation:
Sinneswahrnehmungen (sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken) bewusst wahrzunehmen.
Gedanken nur als "Geräusch im Kopf" zu behandeln, ohne dich in ihrem Inhalt zu verlieren, um im Hier und Jetzt zu bleiben.
Wenn du im Hier und Jetzt bist, werden die Wahrnehmungen intensiver.
Zusätzlich zu den Sinneswahrnehmungen gibt es die friedliche Stille – das Bewusstsein, das immer dabei ist.
Wenn du dich auf diese friedliche Stille einlässt, werden die reinen Sinneswahrnehmungen weniger interessant und treten in den Hintergrund.
Das Fallenlassen der Sinneswahrnehmungen ist "das Tor" zur speziellen Erfahrung der Meditation, dem "Urzustand" der friedlichen Stille.
Danach kannst du die Sinnesorgane wieder bewusst der Aussenwelt zuwenden und nimmst dabei die friedliche Stille mit. Sie ist jetzt in allen Wahrnehmungen enthalten.
Wednesday Jun 18, 2025
Gedanken zum 2. Ochsenbild: "Das Entdecken der Spuren"
Wednesday Jun 18, 2025
Wednesday Jun 18, 2025
In diesem Podcast :
Die Lebenskrise und die Hinwendung nach innen: Der Vortrag beschreibt eine Phase im Leben, oft in der Lebensmitte, in der Menschen feststellen, dass äusserer materieller Wohlstand oder Beziehungen keine tiefe innere Befriedigung bieten. Dies führt zu einer Art "Lebenskrise" und dem Beginn einer Suche nach Erfüllung und Glück im Inneren, die im ersten Ochsenbild noch vergeblich im Aussen gesucht wurde.
Das Entdecken der "Fussstapfen" und die Suche nach dem Pfad: In dieser Phase beginnt man, Schriften zu studieren, Bücher zu lesen oder Kurse und Seminare zu besuchen, um Antworten zu finden. Man eignet sich Techniken an, wie Meditation oder Yoga, um sich für die innere Welt zu interessieren. Dies wird als das "Entdecken der Spuren" oder "Fussstapfen des Ochsen" beschrieben, die einen Weg zur inneren Erfüllung oder zum "Ankommen" (symbolisiert durch den Ochsen) andeuten.
Erkenntnisse über das "Ich" und die Substanz der Wahrnehmung: Durch das Studium und die Vertiefung in diese Lehren erkennt man, dass das "Ich" (die Persönlichkeit oder das Ego) durch Benennung unzählige Objekte erschafft. Es wird deutlich, dass diese scheinbar unabhängigen Dinge alle aus derselben "Substanz des Bewusstseins" stammen.
Zweifel, Unsicherheit und die Bestärkung eines entdeckten Pfades: Obwohl erste Entdeckungen und Erkenntnisse gewonnen werden, bleibt in dieser Phase oft ein Gefühl von Zweifel und Unsicherheit. Man fragt sich, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist oder ob die inneren Erfahrungen (wie Stille oder Frieden) real sind oder nur Fantasie. Trotz dieser Unsicherheit gibt es jedoch eine Bestärkung: Man hat einen "Pfad entdeckt", dem man folgen kann, auch wenn das "Tor" zur vollen Erfüllung noch nicht durchschritten ist. Die Suche hat sich nun endgültig von aussen nach innen verlagert.
Wednesday Jun 18, 2025
Meditation: "Achtsamkeit auf die Realität"
Wednesday Jun 18, 2025
Wednesday Jun 18, 2025
1. Phase: Vorbereitung und Rückzug von äusseren Wahrnehmungen
2. Phase: Eintreten in die innere Stille
3. Phase: Das Bewusstsein der Stille
4. Phase: Wiedereingliederung der Wahrnehmungen in die bewusste Stille
Sunday Jun 15, 2025
Gedanken zum 1. Ochsenbild: "Den Ochsen suchen"
Sunday Jun 15, 2025
Sunday Jun 15, 2025
Die Zehn Ochsenbilder sind eine alte Zen-buddhistische Allegorie aus dem 12. Jahrhundert, die den spirituellen Weg mittels Tuschzeichnungen und kunstvollen Texten beschreibt. Dabei geht es nicht bloss darum intellektuell zu verstehen, sondern Text und Bilder in seine eigenen Erfahrungen einliessen und wirken zu lassen.
Der Text handelt von der Suche nach einem Ochsen, wobei der Ochse das Symbol dessen ist, wonach wir im Leben suchen. Ahlaad interpretiert das erste Bild als Darstellung einer einsamen Person, die sich im Suchen verliert. Eine wichtige Erkenntnis von Ahlaad, die er von einem seiner Lehrer lernte, ist die Aufforderung, mit dem Suchen aufzuhören.
Das Suchen selbst wendet uns vom Wesentlichen ab, das immer vorhanden ist und nicht gefunden werden muss. Diese Abkehr vom Offensichtlichen führt zur Trennung des "Ichs" von allem anderen ist.

Satyam Ahlaad
Einmal wöchentlich spricht Ahlaad aus der Stille zu Themen, die in der Satsanggruppe entstehen. Seine Sichtweise ist die nonduale. Er lebt in Zürich und führt mit seiner Partnerin das Yoga- und Meditationszentrum "Raum für Bewusst Sein" www.rfbs.ch.