Friday Jun 27, 2025
Gedanken zum 3. Ochsenbild: "Das Erblicken des Ochsens" (mit einer Meditation am Schluss)
Das Gespräch stellt das dritte Bild der Zehn Ochsenbilder vor, die den spirituellen meditativen Weg aufzeigen sollen.
- Der Ochse als Symbol: Der Ochse symbolisiert das, was wir uns im Leben wünschen: Erfüllung, Glück, innerer und äusserer Reichtum.
- Bisheriger Weg (Bild 1 & 2):
- Im ersten Bild geht es um die Suche nach dem Ochsen im Aussen.
- Im zweiten Bild erkennt man, dass die Suche im Aussen nicht funktioniert hat, und man beginnt, den Ochsen im Innern zu suchen, wobei man seine Spuren entdeckt. Diese Spuren können alte Texte oder Erfahrungen anderer sein.
- Das dritte Bild: Das Erblicken des Ochsen:
- Es bedeutet, einen Teil des Ochsen zu erblicken, aber noch nicht greifen zu können. Man rennt dem Gewünschten noch hinterher, es entwischt immer wieder. Diese Situation, in der man dem Wunsch nachrennt und er entgleitet, kann viel Frust und Ohnmacht auslösen, ist aber ein Teil des Reifeprozesses.
- Der Text zum Bild erklärt, dass man den "Kopf des Ochsen" sieht, sobald die sechs Sinne (sehen, hören, riechen, schmecken, Körperempfindung und Denken) "verweht" oder "fallen gelassen" werden.
- Das Fallenlassen der Sinne ist wie das Durchschreiten eines "Tors". Man gelangt in eine andere, "mehr als normale" Welt.
- Wenn das Tor durchschritten wird, überholt man den Ochsen; man ist nicht mehr der, der hinterherrennt, sondern "vor ihm".
- Der "wahre Ursprung" oder das "Bewusstsein" wird erkannt, wenn man sich auf das Hier und Jetzt einlässt. Dieses Bewusstsein ist die Voraussetzung für die Sinnesorgane und der Ursprung von allem.
- Es entsteht die Erfahrung einer "friedlichen Stille", die jenseits der Sinneswahrnehmungen liegt und nicht mit den Sinnen oder dem Denken wahrgenommen werden kann. Diese Stille ist eine neue Dimension der Erfahrung.
- Der Text spricht von einer "Einheit", die wie Salz im Wasser oder Farbe in der Tinte ist. Dies bedeutet die Einheit des Erfahrenden (Hirten/Bauern) und des Erfahrenen (Ochsen); es ist die Erkenntnis, dass nichts vom "Selbst" getrennt ist. Das Selbst wird als die Gesamtheit oder Totalität der Realität verstanden.
- Die Rolle der Meditation:
- Meditation führt uns vor dieses "Tor" und ermöglicht es, die Sinne "verwehen" zu lassen.
- Durch die Meditation und das Verständnis dieses alten Textes kann man die eigene persönliche Entwicklung besser verstehen und sich darin wiedererkennen.
- Das Ziel ist es, Frieden mit der Dynamik des eigenen Lebens zu schliessen, auch wenn man manchmal rennt und nicht immer erreicht, was man möchte. Trotz der Aktivität kann eine tiefere Friedlichkeit bestehen.
Version: 20241125
No comments yet. Be the first to say something!